Staatspleite im März?
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17.05.2012, 14:15
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RE: Staatspleite im März?
Ich glaube, daß sich die Finanzproblematik eigentlich ganz einfach präsentiert. Ich will (etwas plakativ und auch provozierend) meine Meinung erklären. Die Krawattl haben sich weltweit dadurch diskreditiert, daß sie jedes Maß und Ziel über die Geldmengenausweitung mit ihrem engstirnigen Blick aufs dicke Auto vor der Türe verloren haben. Die Rückführung dessen nennen sie sinnig "Deleveraging" was eigentlich nur Deflation heißt. Frau Merkel betreibt also keine desaströse Politik sondern benennt einfach nur ehrlich was zwingend erforderlich ist um den Geldwert zu erhalten. Sie ist offenbar mit Abstand die Klügste unter diesen Ökonomen weil sie weiß, daß das vor allem auch in Griechenland fehlende Wachstum nur mit werthaltigem Geld zu bezahlen ist und nicht mit vernichtender Hyperinflation durch Geldmengenausweitung. Daß sie auch noch versucht Griechenland im Euro zu halten ist auch beileibe nicht einem Wirtschaftsinteresse geschuldet weil Deutschland nämlich nicht wie so oft besungen der große Profiteur des Euro-Theaters ist sondern der große Verlierer wie Hanns-Werner Sinn vom Ifo-Institut geradezu brillant zu erklären vermag. Deutschland exportierte zum Zeitpunkt des Euro-Eintritts etwa 45 % nach EU-Ausland - nun sind es nur noch 37 %. Seit Einführung des Euro sind in Deutschland die Löhne und die Kaufkraft signifikant gesunken wogegen sie in Rest-Europa und vor allem auch in Griechenland sehr bzw. extrem gestiegen ist. Deutschland ist der Verlierer bitteschön. Und wenn dieser unregierbaren Schuldenorgie in Griechenland Einhalt geboten wird, dann darf Deutschland nochmal 80 Milliarden blechen. Ein Austritt Griechenlands aus Euroland (was meineserachtens nicht zu verhindern ist) wird eher aus politischen Gründen hinausgezögert, weil man befürchtet, daß sich dann der kommunistische Chinese und auch noch der Russe schleunigst nach Europa einkauft um eine Diversifizierung seiner Devisen zwecks Verringerung der Dollar-Abhängigkeit zu erreichen. Da haben auch die Amis was dagegen. Ich jedenfalls habe nichts dagegen, wenn mein Geld jeden Tag dank Deflation mehr wert ist und jeden Tag billiger in Griechenland Urlaub machen kann. Natürlich nur mit werthaltigem Geld. Die von so vielen Politikern und Ökonomen propagierte Inflations-Politik ist vor allem einem Machtinteresse geschuldet. Bei einer Deflation haben Politiker keine Einflussmöglichkeiten mehr. Siehe Japan in den letzten 20 Jahren. Die Politiker mögen das natürlich nicht und deshalb wollen sie unser Geld durch ihre Entscheidungen vernichten. Hauptsache sie haben was entschieden. Aber so sehr sie auch labern mögen, die Gesetzmäßigkeiten der Ökonomie werden sie nicht verändern - Schulden müssen bezahlt werden - sie lösen sich nicht in Wohlgefallen auf!
Viele Grüße Raimund Bajuware, registriertes Mitglied von Andis Korfu Forum - Treffpunkt von corfu.de seit 13.3.12. |
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