Airbnb vertreibt Studenten, Lehrer, Ärzte aus Korfu
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27.03.2018, 22:24
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RE: Airbnb vertreibt Studenten, Lehrer, Ärzte aus Korfu
Moin zusammen,
ich verfolge diesen Thread ja nur am Rande und habe mich heute mal näher damit befasst. Die Links von kokkinos vrachos habe ich auch gelesen und mich beschleicht das Gefühl, dass der griechische Bürger, der sein Einkommen über Internetplattformen etwas aufbessern will, als Preistreiber verdammt werden soll. Mir, als Immobilienvermieter, stellt sich die Frage ob ich einen Mietvertrag zu niedrigen Konditionen mit einem dauerhaften Mieter abschließen soll, mit dem ich regelmäßig meine Probleme habe, oder ob ich nicht lieber mehr Geld mit Kurzzeitvermietungen und weniger Problemen erzielen kann. Mir stellt sich auch die Frage ob Patriotismus mich und meine Familie ernährt und meine Steuern bezahlt. Kann man mir als Vermieter einen Vorwurf daraus machen, dass ich lieber schnelles Geld einnehme als das ich einen Studenten mit fragwürdigem finanziellem Hintergrund beherberge? Kann man mir als Vermieter ein Vorwurf machen, wenn ich lieber ein gesichertes Einkommen habe als auf insolvente Lehrer zu hoffen? Kann mir der griechische Mieter garantieren, dass er die nächste Miete noch aufbringen kann? Ist es nicht jedem von uns, auch dem Griechen, in die Wiege gelegt so viel Ertrag wie möglich aus seinem Kapital zu erwirtschaften? Wenn man schon Kredite aufnehmen muss um Eigentum zu erlangen ist es doch auch legitim den größtmöglichen Ertrag daraus zu erzielen. Genau hier hat Airbnb angesetzt, einen Nerv getroffen, und nicht nur unseren griechischen Freunden, sondern der ganzen Welt zusätzliche Einnahmequellen beschert. Es ist doch auch legitim wenn Touristen die eine oder andere Internetplattform nutzen um den günstigsten Urlaub zu buchen? Wie sieht es denn hier im Forum aus, wenn es um den günstigsten Flug, die billigste Fährpassage, das tollste Apartment geht? Geiz ist geil, oder? Ich finde es schon interessant, dass man hier im Forum über „neue Gegebenheiten“ auf griechischen Inseln diskutiert. Sicher, Korfu ist für mich und viele User dieses Internetangebotes die zweite Heimat und auch ich denke in der Ferne über meine griechischen Freunde und die Hiobsbotschaften nach, bin in Gedanken bei ihnen. Und sicher macht es auch mich betroffen, wenn unsere korfiotischen Freunde auf dem Zahnfleisch gehen, weil Internetplattformen dazu beitragen. Da hilft es nur weiterhin unsere Freunde zu besuchen und unser Urlaubsgeld in die richtigen Kanäle fließen zu lassen. Aber hat schon mal jemand bei uns zu Hause nach Norden geschaut? Zu unseren Inseln? Dort sieht es nicht anders aus. Dort müssen viele „Insulaner“ auf dem Festland wohnen, weil sie sich die Mieten und weitere Lebenshaltungskosten auf ihren Heimatinseln nicht mehr leisten können. Zum Arbeiten dürfen sie natürlich für einen Mindestlohn täglich auf die Inseln pendeln, aber leben dürfen sie in ihrer Heimat nicht. Die Insel Sylt ist so ein Beispiel. Da kann sich kaum ein Einheimischer, oder auch zugezogener Lehrer, noch das Leben leisten. Ob das auch an Airbnb liegt? Mein Fazit? Ich buche nicht über das Internet. Ich bin bei korfiotischen Freunden willkommen und brauche nur anzurufen um eine Unterkunft zu erhalten. Ich habe einen Blumenstrauß für die Dame des Hauses in der Hand. Ich gehe in die Taverne an der Ecke, mit kahlen Wänden, einem plärrenden Fernseher und urgriechischer Küche. Ach ja, ich versuche die griechische Sprache zu erlernen und auch zu sprechen. Es klappt zwar nicht immer aber wenn es mal daneben geht ist das auch nicht schlimm. Schlimmstenfalls gibt es anschließend einen Ouzo. Spätestens dann weiß ich das ich angekommen bin. Auch ohne Internetplattformen. LG & ![]() Spiros Alkohol ist keine Lösung...
Alkohol ist ein Destillat! ![]() ![]() |
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