Situation 2012 vor Ort
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09.11.2012, 10:07
Beitrag #121
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RE: Situation 2012 vor Ort
http://www.ftd.de/politik/europa/:griech...15621.html
Dieses Szenario erscheint mir absolut plausibel. Bislang waren griechische Regierungen mehr oder minder korrupt. Jetzt sind sie ein Spielball des Kapitals geworden. Ein Spielball, der die Schwachen plattwalzt... Daran erfreuen können sich dann internationale Unternehmen, weil sie auf einmal in Europa wieder ein Niedriglohnland präsentiert bekommen. Und bei >25% Arbeitslosigkeit ist so schnell auch nicht abzusehen, dass die Bevölkerung daraus mittelfristig einen Nutzen ziehen könnte. Gruß Elchi |
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10.11.2012, 23:30
Beitrag #122
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RE: Situation 2012 vor Ort
Zwar nicht vor Ort in Korfu, sondern in Athen und allgemein in Griechenland, aber vielleicht trotzdem interessant: Laut Berichten ist seit der Eskalation der Krise die Prostitution um 1500 % gestiegen! Die AIDS-Erkrankungen haben um 68 % zugenommen. Auch die Selbstmordrate ist um 40 % gestiegen. Und plötzlich breiten sich Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und das Nilvirus in Griechenland aus. Trotzdem gibt es Politiker in Europa, die sich über diese Zustände freuen. So jubelte die österreichische Finanzministerin darüber, dass "die Griechen aus der Hängematte geflogen sind". Einfach ekelerregend ist das.
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11.11.2012, 17:32
Beitrag #123
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RE: Situation 2012 vor Ort
(10.11.2012 23:30)Dimitris schrieb: Laut Berichten ist seit der Eskalation der Krise die Prostitution um 1500 % gestiegen! Die AIDS-Erkrankungen haben um 68 % zugenommen. Auch die Selbstmordrate ist um 40 % gestiegen. Und plötzlich breiten sich Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und das Nilvirus in Griechenland aus. Hallo Dimitris, Gibt es seriöse Quellen zu den Berichten? Gruß Andi Man soll schweigen oder Dinge sagen, die noch besser sind als das Schweigen. (Pythagoras von Samos - Griechischer Mathematiker und Philosoph) |
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11.11.2012, 21:27
Beitrag #124
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RE: Situation 2012 vor Ort
Liebe Grüsse aus Hamburg
Bernd Der Grieche tut alles was er kann, um die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu vergrößern. Mit Methode und System, die ihrem täglichen Leben und ihrer Arbeit fehlen, konzentrieren sie sich auf ihre Mission: Das wunderbare Land, das ihnen das Schicksal zugedacht hat, so effektiv wie möglich zu zerstören. N.D. „Wenn die Ungebildeten über etwas streiten, scheren sie sich nicht um den wahren Sachverhalt, sondern sind nur darauf bedacht, dass ihr eigener Standpunkt den Anwesenden gefällt.“ «Oἱ πάνυ ἀπαίδευτοι … ὅταν περί του ἀμφισβητῶσιν, ὅπη μὲν ἔχει περὶ ὧν ἂν ὁ λόγος ᾖ οὐ φροντίζουσιν, ὅπως δὲ ἃ αὐτοὶ ἔθεντο ταῦτα δόξει τοῖς παροῦσιν, τοῦτο προθυμοῦνται.» Platon,428, 348 v. Chr., griechischer Philosoph, Phaidon 91 a |
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12.11.2012, 08:35
Beitrag #125
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RE: Situation 2012 vor Ort
Hallo Andi!
Ergänzend zu den von Bernd genannten Quellen sind die Berichte über die sich ausbreitenden Krankheiten hier zu finden: http://derstandard.at/1348284486843/Grie...em-Malaria, und über die Selbstmordrate hier: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...27618.html. Ach ja, die Aussage der österreichischen Finanzministerin kann man hier nachlesen: http://orf.at/stories/2146995/. |
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18.11.2012, 16:00
Beitrag #126
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RE: Situation 2012 vor Ort
Hallo Dimitris,
Ich kenne Frau Fekter nur als jenen Lichtblick der Leistenden, die mal offen im Kreise der EU aussprachen, wie denn einer Bevölkerung zu erklären sei, ständig Milliardenbeträge nach Griechenland zu schieben wobei jegliche Einflußnahme auf die Bedingungen dort vehement verweigert werden. Dies gilt im weitesten Sinne auch für alle Deutschen. Daß die Griechen nun aus der Hängematte geflogen sind kann angesichts der Steuereinnahmen in diesem Land einfach nur als treffender Vergleich gewertet werden wenngleich auch nur falsch weil angesichts dessen sich die Griechen offenbar immer noch wohlschlafend darin befinden. Die Leistung eines Landes wird nach den Steuereinnahmen bemessen. Die Gewerkschaften dieses Landes haben der Bevölkerung in den letzten 15 Jahren Lohnzuwächse von ca. 30 bis 50 % erstritten bzw. erklüngelt und nun schauen alle nur recht blöd weil das ohne Leistung nicht funktioniert. Daß das nun wieder genau um dieses Maß zurückgeführt werden muß ist eigentlich jedem klar, nur den Griechen nicht. Die müssen bei diesem Ansinnen ständig Fahnen mit Hitleremblemen verbrennen und damit jene am stärksten brüskieren, die am meisten leisten auch für Griechenland. Dies ist nicht nur ekelerregend, sondern schon richtig zum Kotzen. Reichlich plakativ das alles aber angesichts des griechischen Benehmens mittlerweile nur noch erlaubt. Mir sind die griechischen Wirtschaftsdaten bekannt sowie die deutlich gestiegenen Exportzahlen. Ich kenne aber auch die Tatenlosigkeit die großen Reeder und andere Abzocker endlich an den Belangen dieses Landes zu beteiligen. Dieses Land wird seine Schulden nie zurückzahlen können und hält auf der anderen Seite das benötigte Geld in Privathand und in der Schweiz und in Singapur und in anderen Steueroasen. Es ist eben leichter die Hand bei den Hitlers aufzuhalten. Bei diesem Gedanken dreht es einem nur noch den Magen um. Nichts für ungut… Raimund Bajuware, registriertes Mitglied von Andis Korfu Forum - Treffpunkt von corfu.de seit 13.3.12. |
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19.11.2012, 09:44
Beitrag #127
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RE: Situation 2012 vor Ort
Raimund,
diese Diskussion hatten wir schon mal. Du magst vielleicht recht haben, in Bezug auf Einzelne und vor allem auf Steuerflüchtlinge. Da bin ich sogar bei Dir. "Dies ist nicht nur ekelerregend, sondern schon richtig zum Kotzen." Auch im teutonischen Musterstaat der Hochleistenden! Die Allgemeinheit ist aber weder deutschfeindlich noch arbeitsfaul. Insofern sind solche Aussagen über ein Volk, dem man gerade den Boden unter den Füßen wegreisst schlicht und einfach falsch. Um Dich nochmals zu zitieren: "Dies ist nicht nur ekelerregend, sondern schon richtig zum Kotzen." Zu den Lohnerhöhungen: Von welchem Niveau kamen die Griechen? Wie ist der Preisanstieg in den letzten Jahren in Griechenland? Als Stammgast kennt man diese Entwicklungen auch ohne falsche, offizielle Tabellen. Ich denke, damit relativiert sich wieder vieles. Ich hoffe Dimitris antwortet auf Dein Posting nicht, sonst riskiert er wahrscheinlich eine Forumssperre... Gruß Elchi |
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19.11.2012, 10:54
Beitrag #128
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RE: Situation 2012 vor Ort
Ich finde den Beitrag vom Bajuwaren eigentlich ziemlich auf den Punkt gebracht, noch nicht mal überzogen.
Insofern Chapeau! Thomas "I am playing all the right notes, just not necessarily in the right order..." |
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19.11.2012, 21:16
Beitrag #129
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RE: Situation 2012 vor Ort
(19.11.2012 10:54)Thomas schrieb: Ich finde den Beitrag vom Bajuwaren eigentlich ziemlich auf den Punkt gebracht, noch nicht mal überzogen. Das heißt, Dir begegnen in Griechenland massenhaft "Deutschlandhasser" und arbeitsscheue, steuerprellende Einkommensmillionäre? Mir bislang eher weniger... Gruß Elchi |
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19.11.2012, 22:26
Beitrag #130
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RE: Situation 2012 vor Ort | |||
20.11.2012, 20:30
Beitrag #131
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RE: Situation 2012 vor Ort
Auch wenn unsere Regierung schon des Öfteren bewiesen hat, auf dem rechten Auge blind zu sein, wird es langsam Zeit für Europa, den Würgegriff um die "kleinen Leute" in Südeuropa zu lockern....
http://www.handelsblatt.com/politik/inte...10178.html Die "Flucht" in den Radikalismus musste in Griechenland einfach kommen. Das war absolut vorhersehbar, ist aber leider scheinbar von der EU so gewollt. Und damit auch noch mal deutlich wird, was man den Schwachen aufbürdet: - Rentner verlieren durchschnittlich 2.000 € pro Jahr - Tarifverträge werden außer Kraft gesetzt. Arbeitnehmer werden faktisch zu Freiwild und Spielzeugen der Arbeitgeber (freut sicher einige mitteleuropäische und amerikanische Konzerne...) - und das bei etwa 50% Jugendarbeitslosigkeit (!!!) - Krankenhäuser werden geschlossen; bei sinkenden Einnahmen steigen die Zuzahlungen zu Medikamenten - Familien mit einemJahres-Einkommen > 18k € erhalten kein Kindergeld mehr. Ich vermisse weiterhin bei diesen Maßnahmen, dass man an das Geld der Steuerflüchtigen geht. Gruß Elchi |
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23.11.2012, 08:23
Beitrag #132
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RE: Situation 2012 vor Ort
Hallo!
Ich möchte vorerst nur auf einen Satz eingehen (beziehungsweise auf einen Teil davon, weil der zweite Teil davon schon wieder unhaltbar ist) und einige Fragen aufwerfen, die zum Nachdenken anregen sollen. (18.11.2012 16:00)Bajuware schrieb: Die Gewerkschaften dieses Landes haben der Bevölkerung in den letzten 15 Jahren Lohnzuwächse von ca. 30 bis 50 % erstritten bzw. erklüngeltWie hoch war die Inflation in diesem Zeitraum? Von welchem Lohnniveau ist man ausgegangen? Auf welchen Lohnniveau steht man nach den Zuwächsen? Wer hat von diesen Lohnzuwächsen profitiert? Wo denkst du würde Europa heute stehen, wenn in allen Ländern die Gewerkschaften derartige Lohnzuwächse erstritten hätte? |
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25.11.2012, 15:18
Beitrag #133
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RE: Situation 2012 vor Ort
Moin,
um dem boulevardesken Populismus mal wieder etwas entgegen zu treten: http://www.heise.de/tp/artikel/38/38020/1.html Eine lesenswerte Zusammenfassung und Darstellung der Situation. Deutschland ist und bleibt Hauptprofiteur der Südeuropakrise. Wer anderes beahauptet, macht (gefährliche) Stimmung gegen Menschen, die derzeit alles verlieren, was sie haben (in ganz Südeuropa, nicht nur in Griechenland). Ganz nebenbei wird die wichtigste Errungenschaft nach dem 2. Weltkrieg - die EWG/EG/EU - leichtfertig auf's Spiel gesetzt. Denn, auch wenn es in der EU nicht immer einfach und bequem ist: Im Sinne eines friedlichen Miteinander in Europa ist sie für mich alternativlos. Schöne Grüße Elchi |
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25.11.2012, 15:30
Beitrag #134
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RE: Situation 2012 vor Ort
@Dimitris
Ich fürchte, Raimund wird Dir dazu nix schreiben, sonst müsste er ja sagen, dass die Inflation in der Zeit, in der die Löhne "um 30% gestiegen sind" auch um etwa 30% angestiegen ist. Und das ist nur die offizielle Version. Aus Deutschland wissen wir ja auch, dass der Inflations-Warenkorb nicht unbedingt realistisch gewichtet ist. Ach ja: Wirtschaftliche Daten aus der EU gibt es hier: http://ec.europa.eu/economy_finance/eu/f...cal_en.pdf Gruß Elchi |
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28.11.2012, 21:10
Beitrag #135
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RE: Situation 2012 vor Ort
(25.11.2012 15:18)Elchi schrieb: Deutschland ist und bleibt Hauptprofiteur der Südeuropakrise.Nicht Deutschland, sondern hauptsächlich das deutsche Großkapital. 90 % der Deutschen, nämlich die Lohnabhängigen, schadet diese Krise genauso wie 90 % der Griechen. Damit hier aber ja kein Solidaritätsgefühl aufkommt zwischen den deutschen und den griechischen Lohnabhängigen, dafür sorgen schon die Instrumente des Großkapitals, nämlich die Massenmedien. |
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